Falk oder der süße Gedanke vom Aufstehen und Gehen
von Tina Müller | Theater Magdeburg | Premiere: 21.02.2020
Lustig und humorvoll, aber letztendlich ernst und ergreifend, voll aussagekräftiger Fakten in Form von überspitzten Klischees. So inszeniert die Regisseurin Grit Lukas das Jugendstück von Tina Müller: „Falk oder Der süße Gedanke vom Aufstehen und Gehen“. […] Nicht nur die (besonders) phänomenalen Dialoge, nicht nur die (besonders) großartigen schauspielerischen Leistungen, nicht nur das (besonders) wandelbare und kreative Bühnenbild und nicht mal nur die (besonders) gute, schon fantastische Inszenierung von Grit Lukas. Das Besondere an „Falk oder Der süße Gedanke vom Aufstehen und Gehen“ ist, dass Falk nicht ein einziges Mal in Erscheinung tritt. […] Das Springen von Rolle zu Rolle ist dabei sehr klar und intelligent gelöst. Eine beeindruckende szenische, dramaturgische und schauspielerische Leistung. […] Wiederholungen, Bewegung, kleine Choreographien und Rhythmen zwingen alle Zuschauenden zur Faszination. […] Alles in allem hat Grit Lukas eine Inszenierung geschaffen, die jeden Zuschauenden, auch jenseits des Jugendalters, berühren wird. Cleo Maier, junge bühne, 21.02.2020. Link zum Artikel
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Wegklatschen. Applaus für Bonnie & Clyde
von Sergej Gößner | Uraufführung | Thalia Theater Halle | Premiere: 08. November 2019
Eine doppelte Herausforderung für ein lebendiges Theater ist es, auch beim nachwachsenden Publikum zu landen. […] Mit Sergej Gößners neuem Stück „Wegklatschen – Applaus für Bonnie und Clyde“, das am Freitag in der Kammer des neuen theaters uraufgeführt wurde, ist das jedenfalls gelungen. Auch gemessen am johlenden Beifall des altersmäßig tatsächlich von der Zielgruppe „ab 13“ dominierten Publikums. Da stimmten Form und Inhalt! […] All das hat Regisseurin Grit Lukas in einer reichlichen Stunde mit anhaltender Spannung temporeich verdichtet. Zu einem Stück, das funktioniert und bei dem es um etwas geht. Ästhetisch modern, aber nicht als Selbstzweck der Mittel. Politisch deutlich, aber ohne didaktischen Zeigefinger. So geht Theater! Joachim Lange, staedtische-zeitung.de, 09.11.19.
Das Stück von Sergej Gößner, jetzt vom Thalia Theater Halle uraufgeführt, richtet sich an ein junges Publikum ab 13 Jahren und ist ebenso klug gebaut wie inszeniert: Die Verhörszenen kommen allein mit den Beschuldigten aus, zudem wechseln die Zeitebenen ständig. Das ist geschickt, weil es Tempo und Spannung bringt. Andreas Montag, Mitteldeutsche Zeitung. 11.11.19.
Grit Lukas zeichnet sich als Regisseurin für die Uraufführung von Sergej Größners neuem Stück verantwortlich. Schon zu Beginn stehen die Protagonisten provokativ auf der Bühne, während die Zuschauer sich langsam setzen. Sie erzählen dann die Geschichte einer Gruppe junger Leute, die sich Hass und Gewalt in diesem Land entgegen stellen wollen und dabei selbst zu juristisch relevanten Mitteln greifen. […] Die kleine, engagierte Truppe spielt klare Vorgänge, erzählt die Geschichte mit guten theatralischen Mitteln. […] Nach dem wohlverdienten Schlussapplaus ein Statement der Schauspieler zur Situation heute nach den Ereignissen am 9. Oktober in Halle. Das klang sehr ehrlich und bewegend. Die fiktive Geschichte des Stückes will eine Debatte anstoßen über den Umgang mit rechtem Hass. In der Premiere saß eine Schulklasse, die im Anschluss sehr klug über die gesehene Geschichte geredet hat. Da kann man nur feststellen: Ziel erreicht. Halle-Spektrum.de, 09.11.19.
Gößner nimmt eine Aktualisierung des Stoffes vor und bezieht ihn auf die aktuelle politische und gesellschaftliche Schieflage. Diese Absicht unterstützt die Inszenierung von Grit Lukas in Halle, indem sie gekonnt die junge Greta-Generation auffängt und auf die Bühne bringt. […] Dabei halten die Regisseurin Grit Lukas und die Bühnenbildnerin Lena Schmid dem Publikum mehrere Spiegel vor. Sei es zu Beginn mithilfe eines silbernen Vorhangs oder durch die Spiegelungen des Bodens und der spiegelnden Wandplatten. Für die Bühne auch prägend ist auch ein Lichttunnel, der sich bis in die Tiefen des Bühnenraums erstreckt und dessen Potenzial trotz seiner Einfachheit komplett ausgenutzt wird. Maike Grabow, Die deutsche Bühne. 01/2020
Der Vorname
Komödie von Alexandre de la Patellière und Matthieu Delaporte | Premiere: 06.09.19 | Theater Naumburg
Aus dem gemütlichen Beisammensein wird die Stunde der Offenbarung. Mit „Der Vorname“ erlebt das Theater Naumburg eine gelungene Premiere. […] Die Scheinwerfer sind im Saal des Theater Naumburg noch nicht richtig heiß geworden, da amüsiert sich das Premieren-Publikum bereits prächtig. Die Gesellschaftskomödie „Der Vorname“ hält, was sie verspricht: französischen Humor vom Feinsten. Doch wer im Saal Sönke Wortmanns 2018er Verfilmung kennt, ist von der Naumburger Einrichtung des Stücks überrascht: Für einen gemütlichen Abend in engster Familie und unter besten Freunden öffnen Regisseurin Grit Lukas und Ausstatterin Ute Radler nicht etwa die Tür zum gediegenen, bürgerlichen Wohnzimmer des Literaturprofessors Pierre und seiner Frau Elisabeth. Sie tauchen die Szenerie mit einem schwarzen runden Tisch, einem nüchtern-kaltes Licht verbreitenden Leuchtring, schwarzen höhenverstellbaren Barhockern und weißem Geschirr in eine unterkühlte Atmosphäre. Ja, gemütlich ist anders. Der Kontrast könnte größer nicht sein und deutet an, was sich in den kommenden gut anderthalb Stunden vor den Augen des rings um die nüchterne Szenerie platzierten Naumburger Publikums abspielen wird. Jana Kainz, Naumburger Tageblatt, 10.09.19.
Das Traumfresserchen
Schauspiel nach Michael Ende | Theaterfassung: Grit Lukas | Premiere: 23.06.19 | Theater Heilbronn
Wie gerne würde man sich in der Boxx einfach zu den Schlummerländern auf die gemütliche und sich stetig wandelnde Matratzenlandschaft (Ausstattung: Sophie Lenglachner) gesellen. Doch der familiäre Frieden ist in Gefahr in Michael Endes Kinderbuchklassiker “Das Traumfresserchen”, der jetzt in einer poetischen Inszenierung von Grit Lukas Premiere hatte. Mit einem unheilvollen Flackern des Lichts beginnen die Sorgen. Wie nebenbei und kindgerecht, vielleicht mit 70 Minuten eine Spur zu lang für die jüngsten Theaterbesucher, spricht Grit Lukas diese Ängste an. Gemeinsames Singen tut gut, denkt sich das gut gelaunte und flinke Ensemble um Romy Klötzel, Sascha Kirschberger und Peter Volksdorf, das in ungezählte Rollen schlüpft und wie nebenbei schon wieder eine neue, ein wenig irre Matratzenkulisse baut. […] jenseits der uns bekannten Welt stößt der König auf eine gefräßige Seele namens Traumfresserchen, Peter Volksdorf erweist sich hier nicht nur als toller Pantomime, er darf auch eine kesse Lippe riskieren. Das Traumfresserchen, Igelfrisur mit stechenden Gäbelchen, dicker, runder Bauch mit großem Loch, ist gewissermaßen die Fleisch gewordene Putzkolonne, die alle bösen Träume schluckt. Was Sigmund Freud zu dieser Konkurrenz gehalten hätte? Darüber mögen die Eltern nachdenken, die auf einer zweiten Ebene von der Regisseurin angesprochen werden. Die Kinder werden dieses drollige Traumfresserchen in ihr Herz schließen. Michaela Adick, Heilbronner Stimme, 24.06.19
Der talentierte Mr. Ripley
Schauspiel nach dem Roman von Patricia Highsmith | aus dem Amerikanischen von Melanie Walz | Theaterfassung von Grit Lukas und Lars Helmer | Landestheater Tübingen | Premiere: 9. Februar 2019
Die LTT-Inszenierung legt viel Wert darauf, auch die Gewissensbisse und Schuldgefühle, seelischen Nöte und Panikattacken aufzuzeigen, wenn Tom mit seinen Untaten hadert und wenn ihm der ermordete Dickie im Traum erscheint. Immer wieder lässt die Regie Tom Ripley direkt ins Publikum sprechen und seine Gedanken und Gefühle thematisieren. Etwa wenn – wie in vielen Romanen Patricia Highsmiths, die sich selbst wie ein Junge im Körper eines Mädchens fühlte – unterschwellig das Motiv möglicher Homosexualität anklingt: Als im römischen Nachtleben eine Diseuse mit Schnurrbart singt, beginnen Dickie und Tom eine wilde Knutscherei. Und immer wieder wird dieser Tom Ripley auf der Suche nach seiner Identität gezeigt. Die Inszenierung fragt denn auch mit einem großen Graffiti: „Who are you? Wer bist Du?“ Auch wenn viele im Publikum die Geschichte des talentierten Mr. Ripley vermutlich bereits kennen, aus Patricia Highsmiths Roman oder aus zwei prominent besetzten Filmen (1960 spielte Alain Delon, 1999 Matt Damon den Tom Ripley), können sie diesen Theaterabend trotzdem genießen. Denn die Bühnenfassung von Regisseurin Grit Lukas und Dramaturg Lars Helmer macht trotz der dramatischen Geschichte ganz viel Spaß, ist flott, temporeich und spritzig inszeniert und setzt auf Effekte. Da gibt es Slapstick-Szenen, die Morde werden in Zeitlupe zelebriert, Alpträume und Zukunftsängste plagen Ripley im abgedunkelten Bühnenraum. Und es gibt jede Menge komödiantische Ideen, wenn etwa Dickie einen leeren Bilderrahmen als armseligen Mal-Versuch präsentiert oder wenn Ripley einen nicht hörbaren Dialog im Hintergrund kurzerhand synchronisiert. Die Rollen im überaus spielfreudigen vierköpfigen Ensemble (Jens Lamprecht als Tom Ripley, Rinaldo Steller, Nicolai Gonther und Florenze Schüssler in wechselnden Rollen) sind manchmal bis zur Karikatur überzeichnet, wie der o-beinige alte Reeder oder der Kaugummi kauende Privatdetektiv mit Sonnenbrille und Blumenhemd. Symbolträchtig präsentiert sich auch die Bühnenausstattung von Lena Hiebel, die einen leuchtenden Rahmen als zusätzliche Erzählebene eingebaut hat und die mit vielen verschiebbaren Stufenpodesten arbeitet. Das Treppauf und Treppab, das Hin und Her fordern den talentierten Möchtegern-Aufsteiger Ripley heraus, der mit allen Finessen um Balance, Seelenfrieden und sein wahres Ich kämpft. Gaby Weiss, Nürtinger Zeitung, 15.05.19
Das Schauspiel “Der talentierte Mr. Ripley” nach dem Roman von Patricia Highsmith präsentiert sich in der Bühnenfassung von Grit Lukas und Lars Helmer als flottes und junges Theater mit viel jugendlichem Drive und Tempo. Auf der Spielfläche der offenen Bühne, für deren passende Ausstattung Lena Hiebel sich verantwortlich zeichnet, entwickelt sich im Hin und Her auf und mit den mobilen Treppen, die sich immer wieder zu anderen Konstellationen auseinander und zusammen schieben lassen, ein nettes, manchmal etwas abgedrehtes mit Musik dramaturgisch effektvoll untermaltes Kammerspiel. (…) Es mag ein Risiko sein, eine solche bekannte kriminalistische Roman-Story (…) für die Bühne zu dramatisieren. Doch der Regisseurin gelingt zusammen mit dem Dramaturgen Helmer das Wagnis, vor allem weil die Regisseurin die Protagonisten als klar umrissene Typen zeichnet, ihnen ein vielsagendendes und aussagekräftiges Mienenspiel verleiht und zudem für gute Wechsel in der Inszenierung sorgt. Fundament für die gelungene Premiere ist der Kniff der Bühnenfassung Tom Ripley als Ich-Erzähler dem Publikum seine Gedanken und Gefühle übermitteln zu lassen. Christopher Holbein, Schwarzwälder Bote, 12.02.19
Räuber Hotzenplotz
Schauspiel von Otfried Preußler | Schauspielbühnen Stuttgart | Premiere: 29. November 2018
Nun treibt der Räuber Hotzenplotz auf der Bühne der Komödie im Marquardt sein Unwesen, herrlich gestört von Kasperl und Seppel. […] Tatsächlich ist Andreas Klaue ein Hotzenplotz wie aus dem Bilderbuch. […] Wie sich Diana Gantner als Großmutter das Bis-999-Zählen mit Gymnastikübungen oder dem Wienern des Bodens versüßt, das sind feine Einfälle, die bekannte Handlung mit kleinen, psychologischen Extras zu würzen. Ob nun Wachtmeister Dimpfelmoser mit Blaulicht auf dem Helm und bayerischem Seehofer-Slang für Lacher sorgt oder ob der Umhang des Zauberers Petrosilius Zwackelmann seine Verkehrstüchtigkeit mit dem Nummernschild „S – PZ 201“ unter Beweis stellt: in der Inszenierung von Grit Lukas sind es die Details, die eine Brücke in die Gegenwart schlagen. Auch wenn zwischendurch auch mal gerappt wird (Musik: Maren Kessler und David Schwarz), ändert sie am klassischen Räuber- und Gendarm-Spiel so gut wie nichts.
Julia Lutzeyer, Stuttgarter Zeitung, 29.11.18
Der Räuber Hotzenplotz fasziniert auch in der Komödie im Marquart die Grundschulkinder. […] Spannend geht es zu, die Figuren wirken auch äußerlich fantasievoll und Andreas Klaue […] erobert als Hotzenplotz schnell die kleinen Herzen der kleinen Zuschauer. […] Alle scheinen mit viel Freude für die Kinder zu spielen, bei den lebhaften mitgehenden Zuschauern eine gar nicht so leichte Aufgabe, und so fordern die aufmerksamen kleinen Besucher lautstark eine Zugabe, als der heftige Schlussapplaus erklingt. Arnim Bauer, Ludwigsburger Kreiszeitung, 02.12.18
Die Zertrennlichen
Schauspiel von Fabrice Melquiot | Österreichische Erstaufführung | Tiroler Landestheater Innsbruck | Oscnarr 2019 als Beste Kinder/Jugendproduktion | Premiere: 7. Oktober 2018
Regisseurin Grit Lukas inszeniert mit Gespür für Timing und Liebe zum Detail: Beides kulminiert in einem von den Landestheater-Debütanten Philip Henry Brehl und Teresa Waas hinreißend gespielten SMS-Dialog, der deutlich macht, dass auch hinter eigentümlichen Emoticons große Emotionen stehen. „Die Zertrennlichen“ ist ein gelungener Einstand im neuen, technisch gut ausgestatteten „K2“. Für einen echten Publikumsrenner allerdings – und man kann sich nur wünschen, dass diese Produktion ein Hit wird – dürfte die für bestenfalls 50 Zuschauer konzipierte Spielstätte dann doch recht knapp bemessen sein. Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung, 08.10.18
Pippi Langstrumpf
Schauspiel nach dem gleichnamigen Buch von Astrid Lindgren | Theater Magdeburg | Premiere: 14. Oktober 2017
Was die Inszenierung von Grit Lukas auszeichnet ist, dass sie nicht nur die Hauptfiguren in Szene setzt, sondern auch vermeintlich kleine Rollen wie Frau Prysselius oder die Zwillingsschwestern Iris und Susi und die Polizei ausgestaltet und ihnen auf diese Weise nicht nur einen Charakter verleiht, sondern auch das Publikum zum Lachen bringt – Kinder wie Erwachsene. […] Wer sich die Vorstellung ansieht, bekommt eine Pippi Langstrumpf, wie man sie kennt und liebt, zu sehen. Christina Bendigs, Volksstimme, 17.10.2017.
Die Figur, die von Astrid Lindgren erschaffen wurde, ist auch noch heute bei vielen Kindern beliebt. Bücher und Filme sind sozusagen noch immer Pflicht. Aber auch auf der Bühne werden ihre Abenteuer gerne inszeniert. Für die Spielzeit 2017/2018 hat sich Grit Lukas dieser Aufgabe angenommen – mit Erfolg. […] Grit Lukas liegt viel daran, den Figuren ihr ganz eigenes Profil zu geben. Gerade auch deswegen, weil viele der Schauspieler für das Stück in mehrere Rollen schlüpfen. Und es funktioniert ausgezeichnet. Allein das verleiht der Aufführung so viel Charme. […] Neben einer Menge Witz verspricht „Pippi Langstrumpf“ auch viele spannende Aktionen mit Spiel, Spaß und Musik. Aber neben dem ganzen Schabernack, der auf der Bühne getrieben wird, gibt es auch feinfühlige und berührende Momente. Diese Mischung zieht ganze Familien in den Bann und sorgt für einen unterhaltsamen Nachmittag oder Abend. Anna-Lena Kramer, Presseblog, 15.10.17.
Zwei Monster
Schauspiel | von Gertrud Pigor nach dem Bilderbuch “Two Monsters” von David McKee | Rheinisches Landestheater Neuss | Premiere: 24. September 2017
“Die 45 Minuten sind köstliche Unterhaltung für Kinder ab vier Jahren und ihre erwachsenen Begleiter. Bei der Premiere waren es die kleinsten Zuschauer, die mit ihren spontanen Kommentaren für zusätzliche Unterhaltung sorgten. Eine Kindertheaterempfehlung.”
Claus Clemens, Neuss Grevenbroicher Zeitung, 27.9.17
“Was für ein herrlicher Theaterspaß für Kinder ab 4 Jahren gestern Vormittag im Hallenbad. Regisseurin Grit Lukas hat mit ihrem fabelhaft aufgelegten Akteuren das wunderbar verrückte Spektakel temporeich, laut und phantasievoll in Szene gesetzt. Besser kann man jungen Besuchern Theater nicht nahe bringen.” Wolfsburger Allgemeine Zeitung, 19.10.17
Mongos
von Sergej Gößner | Uraufführung | Theater Magdeburg | eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt 2018 und zu den Mülheimer Theatertagen NRW 2019 | Gewinner des JugendStückePreis des Heidelberger Stückemarkts 2018 | Premiere: 10.2.2017
Pointenreich hat Gößner das aufgeschrieben, schnell und pur Grit Lukas das am Theater Magdeburg inszeniert: Im leeren Raum gibt es nur die zwei Schauspieler, ein bis zwei Rollstühle, Krücken, wenige Requisiten. Der Rest sind Verwandlung, Choreografie, stimmige Übergänge: Alexander von Säbel, der den ruhigen Francis spielt, wird mit präzisen Gesten, mit Brille und Block zum “Psycho”(logen), mit Mütze und Pferde-T-Shirt zum Loveinterest Jasmin. Wenn also auf der Spielebende zwei Männer miteinander rummachen, bekommt der Diskurs darüber, was einen Menschen ausmacht, neuen Drive. Als leicht prolliger Spaßjunkie Ikarus pumpt Philipp Quest dazu erstaunlich nuanciert ordentlich Energie in den Abend, ein Sympathieträger, der sein pubertäres Emotionsleben mit Vollkaracho gegen die Wand fährt. Georg Kasch, Nachtkritik, 24.04.18.
Den emotional aufgeladenen Text hat Grit Lukas in Magdeburg stark in Szene gesetzt. […] Klar arbeitet Regisseurin Grit Lukas Gößners Sprachkraft und die Poesie seiner Sprache heraus. […] Dass der bitter vom Leben enttäuschte Ikarus am Ende doch die Liebe findet, deutet Lukas mit einem knappen Telefonat an. Musik, Blitzgewitter und die Sprachkraft der Spieler machen die Produktion zu einem Erlebnis, das nicht nur ein junges Publikum tief berührt. Elisabeth Maier, Rhein-Neckar-Zeitung, 27.04.18.
Die Inszenierung ist schlichtweg jedem zu empfehlen, der Theater pur erleben will. Man kann lachen, weinen, nachdenken und verlässt das Theater mit einem rundum guten Gefühl. Dr. Wolfram Hofmüller, Deutschlandradio Kultur, Rang 1, 25.3.2017
Regisseurin Grit Lukas und ihre Spieler Philipp Quest und Alexander von Säbel lieferten zur Premiere am vergangenen Freitag einen stimmigen Abend, bei dem Lachen und Weinen nah beieinander waren und das Publikum mitten ins Herz getroffen wurde. […] Regisseurin Grit Lukas schafft es, stille und schmerzende Momente auszuhalten, in denen die Worte fehlen. Gleichzeitig erzählt sie eine wunderbar ermutigende, bisweilen saukomische Geschichte über das Leben, über das Glück und den Augenblick zu genießen. Kathrin Singer, Magdeburger Volksstimme, 14.2.2017
“Mongos” ist kein todernstes Stück: Die Figuren sprühen nur so vor Lebensfreude, wenn sie mit Krücken Luftgitarre spielen und im Rollstuhl tanzen. In dem Coming-of-Age Drama treten neben den Hauptfiguren noch Ärzte, Psychologen und eine junge Patientin auf, in die sich Ikarus verliebt. Ihnen allen gibt Alexander von Säbel, der auch den Francis spielt, Gesicht und Stimme. Dass er von einer Sekunde zur anderen die Rollen wechselt und trotzdem jeder Figur etwas Individuelles verleiht, ist ebenso genial inszeniert wie gespielt. […] Schwarze Vorhänge grenzen den Bühnenraum ab, die Darsteller nutzen nur die notwendigsten Requisiten, Musik und Beleuchtung unterstützen die Stimmung. Die Regisseurin verlässt sich auf die Kraft des Textes sowie die Qualität der Darsteller, und sie tut gut daran. Philipp Quest und Alexander von Säbel füllen mit ihrer Präsenz, ihrer Leidenschaft und Spielfreude den kargen Raum. Ich bin der Ansicht, dass man bei dieser berührenden Inszenierung sowohl Tränen lachen als auch weinen kann. Wer die Chance hat, das Stück zu sehen, sollte sie unbedingt ergreifen. Hannah Schmidt, junge bühne, 20.3.2017.
Bin nebenan. Monologe für zuhause.
von Ingrid Lausund | Theater Magdeburg | Premiere: 29.1.16
Grit Lukas legte mit dem tragikomischen Text von Ingrid Lausund ein furioses Regiedebüt hin. […] Das junge Damentrio präsentierte einen minutiös durchdachten, äußerst stimmigen Theaterabend. Das Premierenpublikum applaudierte minutenlang. Klare Empfehlung! Kathrin Singer, Magdeburger Volksstimme, 1.2.2016
Aus mehr als 200 Umzugskartons bauen Regisseurin Grit Lukas und drei Schauspieler am Theater Magdeburg ein perfektes Heim für Ängste, Neurosen, Einsamkeit, Skurrilität und Beziehungsunfähigkeit. „Genial“ lautet das Urteil des Premierenpublikums Ende Januar einhellig. Antje Jusepeitis, BRAWO, 21.2.2016
110 Zuschauer erlebten einen unvergleichlich spannenden Theaterabend. […] Die besondere Leistung von Regie und Schauspielern besteht darin, dass sie die Balance halten auf dem schmalen Grat zwischen Klamauk und weinerlicher Seelenpein. Ann Brünink, Märkische Allgemeine, 17.6.2016