Das Traumfresserchen
Schauspiel nach Michael Ende | Theaterfassung: Grit Lukas | Theater Heilbronn | Premiere: 23.06.19
Regie: Grit Lukas
Ausstattung: Sophie Lenglachner
Dramaturgie: Annette Kuss
mit
Anja Bothe
Romy Klötzel
Sascha Kirschberger
Peter Volksdorf
Fotos: Thomas Braun
Presse
Heilbronner Stimme, Michaela Adick, 24.06.19
Wie gerne würde man sich in der Boxx einfach zu den Schlummerländern auf die gemütliche und sich stetig wandelnde Matratzenlandschaft (Ausstattung: Sophie Lenglachner) gesellen. Doch der familiäre Frieden ist in Gefahr in Michael Endes Kinderbuchklassiker "Das Traumfresserchen", der jetzt in einer poetischen Inszenierung von Grit Lukas Premiere hatte. Mit einem unheilvollen Flackern des Lichts beginnen die Sorgen. Wie nebenbei und kindgerecht, vielleicht mit 70 Minuten eine Spur zu lang für die jüngsten Theaterbesucher, spricht Grit Lukas diese Ängste an. Gemeinsames Singen tut gut, denkt sich das gut gelaunte und flinke Ensemble um Romy Klötzel, Sascha Kirschberger und Peter Volksdorf, das in ungezählte Rollen schlüpft und wie nebenbei schon wieder eine neue, ein wenig irre Matratzenkulisse baut.
[…] jenseits der uns bekannten Welt stößt der König auf eine gefräßige Seele namens Traumfresserchen, Peter Volksdorf erweist sich hier nicht nur als toller Pantomime, er darf auch eine kesse Lippe riskieren. Das Traumfresserchen, Igelfrisur mit stechenden Gäbelchen, dicker, runder Bauch mit großem Loch, ist gewissermaßen die Fleisch gewordene Putzkolonne, die alle bösen Träume schluckt. Was Sigmund Freud zu dieser Konkurrenz gehalten hätte? Darüber mögen die Eltern nachdenken, die auf einer zweiten Ebene von der Regisseurin angesprochen werden. Die Kinder werden dieses drollige Traumfresserchen in ihr Herz schließen.