Der Zauberer von Oz
nach Lyman Frank Baum | in einer Fassung für das Stadttheater Fürth von Grit Lukas | Stadttheater Fürth | Premiere: 30.11.2025
Inszenierung: Grit Lukas
Bühne & Kostüme: Hannah Wolf
Komposition & Sounddesign: Maren Kessler & David Schwarz
Dramaturgie: Anna-Lena Kühner
Regieassistenz: Michael Przewodnik
Dorothy: Hannah Candolini
Vogelscheuche: Sunna Hettinger
Blechmann: Boris Keil
Löwe: Ralph Opferkuch
Glinda, Hexe des Westens, Mutter: Nora Schulte
Zauberer von Oz, Torwächter, Vater: Matthäus Zaborszyk
Presse
Fürther Nachrichten, Sabine Rempe, 02.12.25
Die Premiere im Stadttheater glückte dank eines Ensembles, das Kleine und Große gleichermaßen mitnimmt – was allein schon bemerkenswert ist – und einer Inszenierung, der es gelingt, durch Konzentration auf das Wesentliche die Geschichte lebendig werden zu lassen. (...)
Regisseurin Grit Lukas, die auch die Bühnenfassung fürs Stadttheater schrieb, hat sich mutig von der Bilderflut gelöst, die die Filme im Publikum erzeugen, und ein gradliniges Abenteuer auf die Bühne gebracht, das den Kern der Geschichte in den Fokus stellt. So stehen nun Freundschaft und Selbstvertrauen im Mittelpunkt – und dazu der Mut, den eigenen Verstand zu benutzen, Herz zu zeigen und Courage. (...)
Grit Lukas nimmt sich die Freiheit, die Story vom alles auslösenden Wirbelsturm anders zu erzählen. Vielleicht findet der sogar nur in Dorothys Träumen statt. Die fantastische Welt, in der sie sich plötzlich wiederfindet (Bühne und Kostüme: Hannah Wolf), ist wundersam und klug ersonnen. Die berühmte „Yellow Brick Road“ besteht hier nicht mehr aus gelben Ziegelsteinen, sondern ist asphaltiert – mit akkurat gezogenem Mittelstreifen. Und das Schild der „Route 66“, das über dem Weg hängt, deutet womöglich an, dass dieses seltsame Land, in dem Dorothy gelandet ist, Amerika heißen könnte. (...)
Gleich in der ersten Szene zeigt sich die Stärke der Inszenierung: Alles ist fein gebaut, mittelgroß, nicht übertrieben bunt – und doch in seiner Simplizität intensiv. Viel Liebe, viel Materialität. Und schon sind wir mittendrin und haben eine Ahnung von der Erzählhöhe, die den Kern der Geschichte in den Fokus stellt: Sich treu sein, Freundschaft und Selbstbewusstsein. Und dazu der Mut, dem eigenen Verstand zu vertrauen. Herz zeigen und Courage. (...) Die Regisseurin Grit Lukas hingegen konzentriert sich auf das Wesentliche und stellt die Begegnungen Dorothys mit ihren Freunden in den Mittelpunkt. (...)
Die Welt von Oz wird auf der Fürther Bühne aber nicht zuletzt deshalb magisch, weil sie eine klingende, brausende, ahnungsvoll rauschende ist (Komposition, Sounddesign und musikalische Leitung: Maren Kessler und David Schwarz). (...)
Neue Erkenntnis und genialer Twist: Auch Hexen können „einfach mal loslassen“ und etwas völlig Neues anfangen. (...)
Kann es da noch zauberhafter werden? Ja. Das Finale hat noch etwas in petto. Am Ende – wenn alles gut ist – wird „Somewhere Over the Rainbow“ gesungen. Ist es mutig, so einen Hauch Sentimentalität zu wagen? Vielleicht. Aber es geht direkt ans Herz. Mission erfüllt.











